Dein Zyklus, dein Nervensystem: weibliche Urkraft in jeder Phase
- feuerherzfrau
- 1. Nov.
- 8 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Nov.
EssenzboxEssenz in einem Satz: Dein Zyklus ist kein Hindernis, sondern dein innerster Kompass. Wenn du die Sprache deines Nervensystems verstehst, kannst du dich in jeder Phase deines Lebens regulieren, nähren und erblühen. Warum das wichtig ist: Weil dein Körper nicht „zu sensibel“ ist – sondern weise. Weil deine Stimmungsschwankungen kein Defizit sind – sondern Ausdruck zyklischer Intelligenz. Weil Heilung nicht passiert, wenn du dich übergehst – sondern wenn du dich erinnerst. Dein Gewinn: Ein Nervensystem, das dir vertraut. Ein Zyklus, der dich trägt. Ein Leben, das im Rhythmus deiner wahren Kraft schwingt. |
Atme. Spür. Sei hier.
Atme. Spüre, wie dein Brustkorb sich hebt.
Wie dein Atem deinen Bauch berührt.
Wie dein Herz leise antwortet.
Du musst nichts tun.
Nur lauschen.
Denn dein Körper spricht – und dein Zyklus ist seine Sprache.
Manchmal flüstert er in Wärme und Weite.
Manchmal ruft er laut nach Rückzug.
Und immer führt er dich: zurück zu dir.

Das Wichtigste in "3 Minuten"
Erkenntnis: Dein Nervensystem folgt – genau wie dein Zyklus – natürlichen Rhythmen von Öffnung, Aktivität, Rückzug und Regeneration.
Nutzen: Wenn du diese Phasen kennst, kannst du mit deinem Körper arbeiten statt gegen ihn: Du planst, ruhst und regenerierst im Einklang mit deinen biologischen Ressourcen.
Wirkung: Du wirst resilienter, klarer und liebevoller mit dir selbst. Alte Anpassungsmuster beginnen sich zu lösen – und du lebst verkörpert, nicht funktionierend.
Gliederung:
Dein Zyklus ist kein Auf und Ab – er ist eine Spirale, die dich mit jeder Drehung tiefer zu dir selbst führt. Jedes Mal, wenn du glaubst, du fällst, findest du in Wahrheit zu dir. Feuerherzfrau
1. Nervensystem verstehen: Polyvagal-Theorie in Kürze
Der Zyklus beeinflusst über Östrogen und Progesteron, wie dein Nervensystem zwischen Sicherheit, Aktivierung und Rückzug pendelt. Wenn du diese Rhythmen erkennst, regulierst du dich gezielt: mehr Ruhe, klare Grenzen, tragfähige Energie – statt gegen dich zu arbeiten.
Die Polyvagal-Theorie erklärt, dass unser Nervensystem drei Hauptzustände kennt:
Ventral-vagal (Sicherheit und Verbindung): Du fühlst dich ruhig, offen, sozial verbunden.
Sympathisch (Aktivierung und Fokus): Du bist aktiviert, fokussiert oder gestresst.
Dorsal-vagal (Rückzug und Erholung): Du fühlst dich leer, überfordert oder abgeschnitten. Wenn du sicher bist, kannst du entspannen und verdauen (geistig, emotional und Nahrung).
Diese Zustände sind keine Fehler – sie sind Anpassungen. Sie sind uralte Schutzstrategien, die dich am Leben gehalten haben.
Wissenschaftlich fundiert: Das autonome Nervensystem reguliert über den Vagusnerv Herzfrequenz, Atmung und Verdauung. Zyklische Hormonschwankungen beeinflussen diese Regulation direkt – insbesondere durch Östrogen und Progesteron.Wenn du lernst, diesen inneren Kompass zu lesen, erkennst du: Dein Zyklus ist Nervensystemarbeit.
2. Embodiment: wenn Wissen in den Körper sinkt
Embodiment heißt, Wissen durch den Körper zu erfahren. Nicht mehr nur zu verstehen, was geschieht – sondern zu spüren, wie es sich anfühlt.
Neurobiologisch: Hormonelle Veränderungen wirken auf Muskeltonus, Herzfrequenzvariabilität und Interozeption – also darauf, wie stark du deinen Körper „von innen“ wahrnimmst.Wenn du dich bewegst, atmest oder berührst, kommunizierst du mit deinem Nervensystem. Du sagst ihm: „Ich bin sicher. Ich bin hier.“
Embodiment ist also kein „Tool“, sondern Erinnerung. Die Sprache, in der dein Körper dir vertraut.
3. Zyklusphasen in der Praxis
Frühling – Follikelphase: Wachstum, Aufbruch & Vertrauen ins Leben
Nach der Menstruation beginnt dein innerer Frühling. Östrogen steigt – und mit ihm Lebensfreude, Kreativität, soziale Offenheit. Dein Nervensystem schwingt in ventral-vagaler Balance.
Neurobiologisch: Steigendes Östrogen erhöht die Aktivität des ventralen Vagus und verbessert die emotionale Regulation sowie soziale Resonanzfähigkeit.Was du tun kannst:
Plane neue Projekte, kreative Vorhaben oder soziale Aktivitäten.
Bewege dich spielerisch – Tanzen, Spaziergänge, sanftes Yoga.
Atme tief – Rhythmus statt Kontrolle.
Was du lieber lässt:
Zu viele Verpflichtungen ohne Pausen.
Alte Anpassungsmuster („Ich muss jetzt alles schaffen“).
Vergleich und Perfektionismus.
Traumaweisheit: Diese Phase kann dich an die Sehnsucht nach Freiheit erinnern – aber auch an alte Selbstüberforderung. Übe, Lebendigkeit zuzulassen, ohne dich zu verlieren.
Embodiment-Impuls: Lege morgens eine Hand auf deinen Bauch, spüre dein Pulsieren – bewege dich, wie dein Atem es vorgibt.
Sommer – Eisprungphase: Strahlkraft, Präsenz & Verbindung
Jetzt bist du in deiner Fülle. Dein Körper öffnet sich, dein Nervensystem ist auf Verbindung ausgerichtet. Östrogen und Oxytocin machen dich resonanzfähig und präsent.
Neurobiologisch: Der hohe Östrogenspiegel aktiviert Belohnungs- und Bindungsnetzwerke im Gehirn – du fühlst dich sozial sicher und energetisch stabil.Was du tun kannst:
Zeige dich, halte Vorträge, führe wichtige Gespräche.
Pflege liebevolle Beziehungen.
Feier deine Schönheit – innen und außen.
Was du lieber lässt:
Übermäßige Anpassung („Ich gefalle allen“).
Menschen, die deine Energie aussaugen.
Leistungsüberforderung.
Traumaweisheit: Wenn du in dieser Phase „zu hell“ leuchtest, kann das alte Schamprogramme triggern. Erinnere dich: Strahlen ist kein Risiko – es ist Erinnerung an deine Würde.
Embodiment-Impuls: Sprich bewusst – und spüre dabei deine Füße auf dem Boden. So bleibst du zentriert, während du sichtbar bist.
Sicherheit ist kein Zustand, den du erreichst – sie ist ein Rhythmus, in den du dich zurückschwingen darfst. Dein Körper kennt den Weg. Feuerherzfrau
Herbst – Lutealphase: Grenzen, Erdung & Selbstbegegnung
Nach dem Eisprung wandelt sich die Energie. Progesteron steigt, dein Nervensystem wird empfindsamer. Kleine Reize fühlen sich größer an. Das ist kein „Drama“ – das ist dein System in Tiefe.
Neurobiologisch:In der Lutealphase nimmt die vagale Aktivität ab, während das sympathische System ansteigt – die Stresssensitivität erhöht sich.Was du tun kannst:
Reduziere Reize, plane Pufferzeiten.
Achte auf Erdung, Atmung, Schlaf.
Journale, reflektiere, höre auf dein Bauchgefühl.
Was du lieber lässt:
Übermäßigen sozialen Kontakt.
Selbstkritik oder Selbstoptimierung.
Emotionale Diskussionen, wenn du dünnhäutig bist.
Traumaweisheit: Hier kommen oft alte Themen an die Oberfläche. Das Nervensystem will nichts zerstören – es will entladen. Übe, Gefühle zu halten, statt sie zu bewerten.
Embodiment-Impuls: Leg dich auf den Boden. Spüre dein Gewicht. Sag dir innerlich: Ich bin hier. Ich muss nichts leisten. Ich werde gehalten.
Winter – Menstruationsphase: Ruhe, Regeneration & Innere Weisheit
Alles in dir zieht sich zurück. Dein Körper verlangt nach Ruhe, Wärme, Dunkelheit. Der Hormonabfall aktiviert den dorsal-vagalen Zustand: Rückzug, Stille, Heilung.
Neurobiologisch: Niedrige Hormonspiegel verringern die sympathische Aktivität; der Körper fördert Regeneration und neuronale Konsolidierung.Was du tun kannst:
Ruhe. Wärme. Stille.
Sanfte Bewegung, Atemarbeit, Meditation.
Rückzug ohne Schuld.
Was du lieber lässt:
Große Entscheidungen.
Selbstvorwürfe, weil du „nicht funktionierst“.
Zu viel Input.
Traumaweisheit: Hier begegnet dir oft der alte Schmerz des „Nicht-genug-Seins“. Doch gerade im Rückzug entsteht wahre Selbstannahme. Das ist kein Ende – das ist Neubeginn.
Embodiment-Impuls: Lege dich hin mit einer Decke über den Bauch. Atme. Spüre, dass du gehalten bist – auch, wenn du nichts gibst.

4. Zyklusübergreifende Regulation
Schlaf: 7–9 Stunden, möglichst gleichbleibende Zeiten.
Ernährung: nährstoffreich, hormonfreundlich, entzündungsarm.
Ritual: Journaling, Atem, Berührung – kleine, wiederkehrende Anker.
Beziehungen: Ko-Regulation – sichere Menschen nähren dein System.
Regulation ist kein Zustand, sondern eine Beziehung: zwischen Atem und Körper, zwischen Gefühl und Bewusstsein.5. Savoring & Integration: 4 Mikro-Rituale
Wähle pro Zyklusphase ein Mikro-Ritual:
Frühling: morgens barfuß atmen
Sommer: Lächeln in den Spiegel
Herbst: abends Wärme auf den Bauch
Winter: im Dunkeln ein Licht anzünden
Kleine, wiederkehrende Akte von Freundlichkeit bauen neuronale Bahnen von Vertrauen.6. FAQ: Zyklus und Nervensystem
1. Was hat mein Zyklus mit dem Nervensystem zu tun?
Dein Zyklus ist kein Hindernis, sondern ein Spiegel deines inneren Rhythmus. Hormonelle Veränderungen – vor allem durch Östrogen und Progesteron – beeinflussen, ob Sicherheit, Aktivierung oder Rückzug im Vordergrund stehen. Wenn du diese Rhythmen erkennst, regulierst du dich bewusster und setzt deine Energie gezielt ein.
Lesetipp: Vertiefe das strategische Arbeiten mit inneren Rhythmen hier: Zyklusbewusstsein als Werkzeug – nicht als Aufgabe.
2. Was bedeutet „Embodiment“ im Zusammenhang mit dem Zyklus?
Embodiment heißt, durch den Körper zu spüren statt nur zu verstehen. Atem, Bewegung und Berührung senden Signale von Sicherheit an dein System – besonders in sensiblen Phasen. So entsteht Präsenz, Grenzen werden spürbar, Überanpassung verliert Kraft.
3. Was besagt die Polyvagal-Theorie in diesem Kontext?
Sie beschreibt drei Zustände des autonomen Nervensystems: Sicherheit (ventral-vagal), Aktivierung (sympathisch) und Rückzug (dorsal-vagal). Zyklische Hormonschwankungen beeinflussen, welcher Zustand deines autonomen Nervensystems leichter aktiviert wird – Sicherheit, Aktivierung oder Rückzug. Wenn du diese Muster erkennst, kannst du dich gezielt regulieren: durch Verbindung, Bewegung oder Ruhe – je nachdem, was dein Körper gerade braucht.
4. Welche Übungen helfen in der Lutealphase?
In der Lutealphase kann dein Nervensystem empfindsamer reagieren.
Sanfte Regulation unterstützt dich, im Kontakt mit dir zu bleiben:
verlängerte Ausatmung,
Wärme am Bauch,
Erdung am Boden,
weniger Reize und mehr Pufferzeiten.
Klein, regelmäßig, freundlich – statt leistungsorientiert.
5. Kann Embodiment bei alten Wunden oder Trauma helfen?
Ja. Embodiment schafft einen sicheren Raum, in dem dein Körper neue Erfahrungen abspeichern kann.
Wenn du lernst, in dir zu bleiben, während alte Emotionen auftauchen, löst sich das Muster, dich selbst zu verlassen.
Integration geschieht in Beziehung – mit dir selbst, mit anderen, mit dem Leben.
Hinweis: Dieser Text ist kein medizinischer oder therapeutischer Rat. Er lädt dich ein, deinen Körper bewusster zu spüren und mit dir in Beziehung zu gehen – nicht, dich selbst zu diagnostizieren oder zu therapieren. Wenn du spürst, dass Themen auftauchen, die dich überfordern, such dir bitte fachliche Begleitung. Heilung geschieht in Verbindung – nicht im Alleingang.
Das Nervensystem reagiert auf hormonelle Veränderungen mit unterschiedlichen Aktivierungszuständen: Östrogen fördert ventral-vagale Regulation und soziale Verbundenheit, während Progesteron eine Tendenz zur sympathischen Aktivierung und Rückzug begünstigen kann. (Quelle: basierend auf der Polyvagal-Theorie nach Stephen W. Porges, 2011)
7. Zyklusbewusstsein als Werkzeug – nicht als Aufgabe
Dieser Artikel ist kein Plädoyer dafür, deinen Zyklus zu kontrollieren.
Er ist eine Einladung, ihn als Spiegel zu sehen – für das, wie du funktionierst, auch dann, wenn dein Körper längst nach Nachsicht ruft.
Denn viele Frauen versuchen, konstant dieselbe Energie, Klarheit oder Produktivität aufrechtzuerhalten – auch in Phasen, in denen ihr Nervensystem nach Rückzug, Wärme und Ruhe verlangt. Wir haben gelernt, uns zu bemühen, statt zu bemerken. Zu funktionieren, statt zu fühlen.
Zyklusbewusstsein heißt nicht, jede Phase perfekt zu nutzen.
Es bedeutet, zu erkennen, wann du dich übergehst, und zu lernen, Pausen, Grenzen und Selbstfürsorge nicht als Schwäche, sondern als strategische Stärke zu verstehen.
Wenn du weißt, wann dein Nervensystem empfindsamer oder stabiler ist,
kannst du schwierige Gespräche, Präsentationen oder soziale Verpflichtungen bewusster timen. Nicht aus Kontrolle – sondern aus Selbstführung.
So wird dein Zyklus zu einem Werkzeug der Selbstkenntnis,
nicht zu einer Aufgabe.
Er zeigt dir, wo du dich anpassen musstest –
und wo du beginnen kannst, dich selbst zu ehren.

8. Fazit – Dein Feuer ist kein Risiko
Dein Zyklus ist der Rhythmus deines Körpers – doch deine Wahrheit ist größer als jede Phase. Wenn du lernst, mit dir zu tanzen statt gegen dich, wird dein Leben nicht kleiner, sondern wahrer.
Du musst dich nicht mehr anpassen – du darfst dich erinnern.
Denn am Ende dieses Weges steht kein angepasstes Ich, sondern die Feuerherzfrau, die sich selbst gehört.
Wenn du lernen willst, dich aus alten Anpassungsmustern zu befreien und dein Leben in Würde, Sicherheit und Verkörperung zu führen, begleite ich dich auf diesem Weg –
sanft, mutig, verkörpert.
Wenn dein Feuerherz ruft – geh los.
Von Herz zu Herz, Gabriele
Über die Autorin:
Gabriele Westermann ist Feuerherzfrau, NI Traumacoachin und somatische Prozessbegleiterin. Sie unterstützt Frauen, die nach außen stark wirken und sich innerlich anpassen, dabei, People Pleasing und Fawn Response zu lösen, ihr Nervensystem zu beruhigen und klare Grenzen zu leben. Mit Empathie, Erfahrung und traumasensiblem Fachwissen öffnet sie einen sicheren Raum für Selbstliebe, Würde und weibliche Urkraft – damit aus Selbstzweifeln gelebte Authentizität wird. Du spürst den Ruf? Mehr unter www.feuerherzfrau.de



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