Warum fällt es dir so schwer, Nein zu sagen – und wie du People Pleasing ein für alle Mal hinter dir lässt
- feuerherzfrau
- 11. Sept. 2023
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Sept.
Kennst du das: Du sagst Ja, obwohl in dir alles Nein schreit? Du lächelst, gibst nach, fängst andere auf – und danach bleibt ein schales Gefühl, als hättest du dich selbst verraten. Dieses schlechte Gewissen beim Nein-Sagen frisst deine Energie. Es ist kein Zufall, dass es so schwerfällt. Dahinter steckt ein altes Muster: People Pleasing. Und es ist Zeit, die Zügel zu sprengen.

Eine Zusammenfassung für Eilige (Key Takeaways)
Warum schwer: Dein Nervensystem hat in der Kindheit gelernt, Sicherheit mit Zustimmung zu verknüpfen.
Was passiert: Fawn Response – du beruhigst andere, um selbst Ruhe zu spüren.
Folgen: Schuldgefühle, verschwommene Grenzen, Überlastung, Verlust der eigenen Lebendigkeit.
Weg raus: Nervensystem regulieren, Embodiment, radikale Ehrlichkeit, neue Erfahrungen.
Nächster Schritt: Traumasensibles Coaching, das dein Feuer nicht zähmt, sondern entfesselt.
Was du in diesem Artikel erfährst
Was steckt hinter der Angst, Nein zu sagen?
Welche Kindheitsmuster nähren People Pleasing und Fawn Response?
Warum schützt dich Anpassung – und fesselt dich zugleich?
Welche Folgen hat es, wenn du dich selbst immer wieder zähmst?
Welche 5 Schritte helfen dir, radikal ehrlich Grenzen zu setzen?
Wie kann traumasensibles Coaching dich in deine Urkraft zurückführen?
Das Nein ist eine Form der Selbstfürsorge, durch die Menschen ihre psychische und körperliche Integrität wahren.
1. Was steckt hinter der Angst, Nein zu sagen?
Nein zu sagen fühlt sich oft an wie Verrat. Das liegt nicht an mangelnder Stärke, sondern an einem Nervensystem, das früh gelernt hat: Zustimmung bedeutet Sicherheit. Ablehnung? Gefahr. Dieses Muster läuft tiefer als reiner Wille – es sitzt im Körper.
2. Welche Kindheitsmuster nähren People Pleasing und Fawn Response?
Stell dir ein Kind vor, das Grenzen setzt – und dafür beschämt oder ausgeschlossen wird. Solche Erfahrungen brennen sich ein. Glaubenssätze entstehen wie:
„Ich bin falsch, wenn ich Nein sage.“
„Nur wenn ich mich um andere kümmere, bin ich liebenswert.“
„Meine Bedürfnisse sind weniger wichtig.“
Aus diesen Wunden erwächst People Pleasing. Und dein Körper, der damals überleben musste, trägt dieses Muster weiter.
Die Geschichte von Anne
Mit sechs kam Anne in die Schule. Sie bekam für den Rechenunterricht einen Kasten mit farbigen, unterschiedlich langen Holzklötzen. Daraus baute sie einen Turm, auf den sie stolz war. An einem Sonntag kam Familie zu Besuch, die Cousine war dabei. Anne spielte mit den Klötzen und sollte sie teilen. Sie wollte nicht. Sie weigerte sich. Nach mehreren Androhungen sperrten die Eltern sie in die Abstellkammer. Chaos an Gefühlen, große Not. Was blieb, war Scham: die Angst, vor anderen gedemütigt zu werden; das Gefühl, kein Recht auf ihre eigenen Klötze zu haben; ausgeschlossen aus der Gemeinschaft; mit ihren Bedürfnissen und Grenzen nicht gesehen.
Nein sagen bezeichnet die bewusste Abgrenzung der eigenen Bedürfnisse gegenüber äußeren Erwartungen.
3. Warum schützt dich Anpassung – und fesselt dich zugleich?
Die Fawn Response ist eine Überlebensstrategie: besänftigen, mitmachen, gefallen – um Zugehörigkeit zu sichern. Heute ist sie zu einer zweiten Haut geworden. Sie hat dich geschützt. Aber sie raubt dir auch deine Würde und Lebendigkeit.
Um zu verstehen, warum Nein sagen so schwer fällt, lohnt sich ein Blick auf die Reaktionsweisen unseres Nervensystems in Bedrohungssituationen. Neben den bekannten Strategien Fight, Flight und Freeze gibt es eine vierte: die Fawn Response. Sie ist der Kern von People Pleasing.

4. Welche Folgen hat es, wenn du dich selbst immer wieder zähmst?
Übernahme fremder Verantwortung
ständige Angst, andere könnten „böse“ werden
Schuldgefühle beim Grenzen setzen
Harmoniezwang
Erschöpfung, weil du deine Energie nach außen verschwendest
Die Kosten sind hoch: Du verlierst die Verbindung zu dir selbst.
Nein sagen ist kein Kampf. Es ist ein Akt der Würde.
5. Welche fünf Schritte helfen dir, radikal ehrlich Grenzen zu setzen?
Selbstmitgefühl aktivieren: Deine alte Strategie war klug – aber jetzt ist eine neue Zeit.
Es ist verständlich, dass Abgrenzung unangenehm ist. Indem du Wohlwollen in dein Inneres sendest oder fließen lässt, gibst du dir selbst das Mitgefühl, das du damals gebraucht hättest. Wenn du magst, fange jetzt gleich an. Frage dich ganz ehrlich, ob du freundlich und wohlwollend mit dir sein kannst? Und beobachte, war in dir passiert.
Embodiment nutzen: Sanfte Berührung, Atmung, Erdung – um dein Nervensystem zu regulieren.
Wo im Körper spürst du Freundlichkeit oder Wohlwollen? Hat es Form oder Farbe? Berühre dich sanft am Oberarm, Nacken oder an den Wangen. So verkörperst du neue, beruhigende Impulse. Du beginnst einen körperorientierten Dialog – Nervensystem regulieren statt dich übergehen.
Gefühle bewusst wahrnehmen: Schreib auf, was dich beim Nein-Sagen zurückhält.
Gibt es gerade eine Situation, in der du Nein sagen möchtest? Schreibe auf, was du befürchtest, wenn du Nein sagst. Welche Stimmen melden sich? Welche Gefühle? Gibt es auch unterstützende Impulse? Bewusstheit schafft Wahlfreiheit.
Schwerkraft als Halt: Spüre, wie dich die Erde trägt – auch wenn du dich abgrenzt.
Nutze die Schwerkraft als Ressource. Längeres Ausatmen, während du dir vorstellst, in die Schwerkraft zu sinken. Finde heraus, ob du sie im Stehen, Sitzen oder Liegen am besten spürst. Das Bild „Ich werde getragen“ gibt deinem Nervensystem Sicherheit.
Körpergrenzen spüren: Streiche regelmäßig deine Körpergrenze ab, um ein klares „Ich bin hier“ zu verankern
Streiche morgens nach dem Aufstehen bewusst deine Körpergrenzen ab. Dieses einfache Ritual verfeinert deine Wahrnehmung für deine natürlichen Grenzen. Regelmäßig geübt, stärkt es dein klares Ja und dein ruhiges Nein.
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Grenzen zu setzen bedeutet nicht Ablehnung anderer, sondern die Anerkennung der eigenen Würde und Autonomie.
6. Wie kann traumasensibles Coaching dich in deine Urkraft zurückführen?
Im Coaching geht es nicht darum, dich noch sanfter zu machen. Es geht darum, dein Feuer zurückzuholen. People Pleasing war dein Schutz. Jetzt darf es weichen, damit du radikal ehrlich leben kannst.
Deine Anpassung war einst Überleben. Heute ist deine Echtheit Freiheit.
Im traumasensiblen Coaching baust du die innere Sicherheit auf, die es braucht, um deine Wahrheit zu halten – ohne dich zu verlieren. So entfesselst du deine weibliche Urkraft.
Fazit

Grenzen setzen heißt: Würde zurückholen. People Pleasing überwinden bedeutet: Du hörst auf, dich zu zähmen. Dein Feuer ist kein Risiko, sondern deine Lebenskraft.
Willst du endlich Nein sagen können, ohne Schuldgefühle – und dein volles Feuer leben?
Im traumasensiblen Coaching begleite ich dich, deine Anpassung hinter dir zu lassen und deine Urkraft zu entfesseln.
Von Herz zu Herz, Gabriele
❓ FAQ
Ist People Pleasing eine Krankheit? Nein. People Pleasing ist kein Krankheitsbild, sondern eine Anpassungsstrategie des Nervensystems, die häufig aus Kindheitserfahrungen entsteht.
Was ist die Fawn Response? Die Fawn Response ist eine Überlebensreaktion: Menschen besänftigen andere und stellen ihre eigenen Bedürfnisse zurück, um Sicherheit und Zugehörigkeit zu sichern.
Kann man Nein sagen lernen, ohne egoistisch zu wirken? Ja. Grenzen setzen bedeutet nicht Egoismus, sondern Selbstfürsorge und Würde. Wer klar Nein sagt, öffnet zugleich Raum für ein echtes, ehrliches Ja.
🔬 Wissenschaftlich fundierte Definitionen
Was bedeutet Nein sagen in der Psychologie? Nein sagen beschreibt in der Psychologie die Fähigkeit zur Ich-Abgrenzung, bei der Individuen äußeren Anforderungen widersprechen, um ihre eigenen Bedürfnisse, Werte und Grenzen zu wahren.
Wie wird Nein sagen in der Kommunikationswissenschaft verstanden? In der Kommunikationswissenschaft wird Nein sagen als verbaler und nonverbaler Akt der Abgrenzung verstanden, durch den eine Person ein Angebot, eine Bitte oder eine Erwartung ablehnt, um ihre Autonomie zu sichern.
Welche Rolle spielt Nein sagen im Traumacoaching? Aus traumasensibler Perspektive gilt Nein sagen als zentrale Ressource der Selbstregulation: Es markiert die Fähigkeit, das eigene Nervensystem vor Überforderung zu schützen und Sicherheit im sozialen Kontakt herzustellen.
Über die Autorin:
Gabriele Westermann ist Feuerherzfrau, NI Traumacoachin und somatische Prozessbegleiterin. Sie unterstützt Frauen, die nach außen stark wirken und sich innerlich anpassen, dabei, People Pleasing und Fawn Response zu lösen, ihr Nervensystem zu beruhigen und klare Grenzen zu leben. Mit Empathie, Erfahrung und traumasensiblem Fachwissen öffnet sie einen sicheren Raum für Selbstliebe, Würde und weibliche Urkraft – damit aus Selbstzweifeln gelebte Authentizität wird. Du spürst den Ruf? Mehr unter www.feuerherzfrau.de



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