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5 Tipps wie du lernst, Nein zu sagen, ohne dich schlecht zu fühlen

Aktualisiert: 16. März

In diesem Blog-Artikel erfährst du,

a) wie die Angst vor dem "Nein sagen" und negative Glaubenssätze entstehen können,

b) weshalb sind Anpassungsstrategien und negative Glaubenssätze schwer zu ändern

c) wie du dich durch meine 5 Impulse auf den Weg machst, die alte Angst vor Abgrenzung zu verändern.


Erfahre, warum die Angst vor Abgrenzung so hartnäckig ist und wie sie entsteht."
Weshalb deine Angst vor Abgrenzung manchmal schwer zu lösen ist, erfährst du in diesem Blog-Artikel.

Wie die Angst vor dem "Nein sagen" und negative Glaubenssätze entstehen können?


Angenommen ein Kind von 6 Jahren macht die Erfahrung, dass ein „Nein“ bedeutet, vor anderen bestraft zu werden und sich gedemütigt zu fühlen. Können mehrere hoch-emotionale, unaufgelöste Situationen in der Kindheit Einfluss darauf haben, dass es im späteren Leben schwierig ist, sich abzugrenzen?


Ich möchte dir eine Begebenheit aus der Kindheit meiner Klientin Anne erzählen. Diese verdeutlicht, weshalb Abgrenzen und Nein-Sagen für sie lange Zeit schwierig waren.


Mit 6 Jahren kam Anne in die Schule. Sie erhielt für den Rechenunterricht einen Kasten mit unterschiedlich langen und farbigen, schmalen Holzklötzen. Aus diesen konnte man einen ganz schönen Turm bauen. Sie konnte das und war richtig stolz darauf. An einem Sonntag bekamen Anne und ihre Familie Besuch von Verwandten. Ihre Cousine war auch dabei. Anne spielte mit den Holzklötzen und sollte ihre Cousine damit spielen lassen. Das wollte sie nicht. Sie weigerte sich. Nach mehreren Androhungen sperrten ihre Eltern sie in die Abstellkammer. Es waren ein Wirrwarr von Gefühlen und eine große Not in ihr. Was in ihr zurückblieb aus dieser Situation, war eine Scham: Die Scham vor anderen gedemütigt zu werden, kein Recht auf das Spielen mit IHREN Holzklötzen zu haben, aus der Gemeinschaft aus- und weggeschlossen zu werden, mit ihren Bedürfnissen und Grenzen nicht gesehen und willkommen zu sein.



Welche Identifikation oder Glaubenssätze können entstehen, wenn ein Kind nicht nur eine sondern viele derartiger Erfahrungen gemacht hat? „Ich bin falsch, wenn ich sage, was ich will.“ „Ich bin nur richtig, wenn ich mich um die Bedürfnisse anderer kümmre.“ „Wenn ich sage, was ich will, bin ich nicht liebenswert.“  „Ich habe kein Recht auf meine Bedürfnisse.“ „Was ich möchte oder kann, zählt nicht.“ „Ich muss meine Bedürfnisse für andere opfern.“ „Ich bin falsch, wenn ich Nein sage.“ usw.


 


Weshalb sind Anpassungsstrategien und unterdrückte Gefühle schwer zu lösen?


Alle Menschen sind von Natur aus auf Bindung und Beziehung „programmiert“. Wir können nur in Beziehungen, in Verbindung und mit anderen Menschen überleben. Babys sind absolut hilflos und nicht alleine überlebensfähig, wenn sie auf die Welt kommen. Alles, was die Erwachsenen machen, beziehen sie auf sich.


Wenn Kinder bei Bezugspersonen aufwachsen, die wiederkehrend nicht auf ihre Bedürfnisse eingehen, erleben Kinder Hochstress-Situationen, die das Nervensystem als Gefahr einstuft.


In der geschilderten Situation aus Annes Kindheit hat sie ihre Wut genauso weggedrückt, wie das überwältigende Verloren- und Enttäuscht-Sein, den Boden unter den Füßen zu verlieren und die Demütigung. Zurück blieben Gefühle von Schuld und Scham nicht richtig zu sein. In einer Bedrohungssituation hat uns die Natur mit dem Impuls von Flucht (das war Anne damals nicht möglich) oder Kampf (das hat sie erfolglos versucht) ausgestattet. Wenn beides nicht möglich ist, weil ja Kinder abhängig von ihren Eltern sind, kann Anpassung eine Überlebensreaktion sein.


Aus dieser Anpassung heraus können verschiedene Verhaltensweisen (Überlebensreaktionen) entstehen:

  • es anderen recht zu machen,

  • Angst davor zu haben, dass andere „böse“ auf einen sein könnten,

  • sich klein machen,

  • abscannen, welche Erwartungen andere an einen haben,

  • für Harmonie sorgen, damit es anderen gut geht,

  • den Bedürfnissen der anderen den Vorrang geben,

  • das Nein-Sagen fällt schwer, weil man Angst hat verlassen zu werden.


Sich nicht abzugrenzen, die eigene Meinung zurückzuhalten und es anderen recht machen zu wollen, sind also Strategien, die dafür gesorgt haben, dass der Mensch überlebt. Und diese Strategien sind besonders kraftvoll und können schwer verändert werden.


Sei freundlich und wohlwollend mit dir

Überlebensstrategien zu verändern, braucht oft Geduld, Zeit und viel Liebe für sich selbst. Versuche dir klar zu machen, dass es eine alte Angst ist, die du wieder verlernen kannst.



 


5 Tipps mit denen du lernst, ohne schlechtes Gewissen Nein zu sagen

Gabriele Westermann teilt 4 wirkungsvolle Impulse zur Überwindung der Angst vor Abgrenzung.
Weshalb deine Angst vor Abgrenzung manchmal schwer zu lösen ist erfährst du in diesem Blog-Artikel.



Vielleicht hört es sich etwas einfach an? Wobei in der Einfachheit oft eine große Kraft steckt!






Du machst dich auf den Weg, indem du freundlich zu dir bist.

1. Entwickle Wohlwollen und Selbstmitgefühl

Ich weiß, dass es möglicherweise schwer ist. Es ist für dich bestimmt mit unangenehmen Gefühlen verbunden, dich nicht im gewünschten Maß abgrenzen zu können. Indem du Wohlwollen in dein Inneres sendest oder fließen lässt, gibst du dir selbst das Mitgefühl, das du damals gebraucht hättest. Wenn du magst, fange jetzt gleich an. Frage dich ganz ehrlich, ob du freundlich und wohlwollend mit dir sein kannst? Und beobachte war in dir passiert.


2. Lerne über Embodiment-Übungen dein Nervensystem zu beruhigen

Verstärken kannst du dies, indem du beobachtest, wo in deinem Körper du diese Freundlichkeit, dieses Wohlwollen fühlst? Hat es eine Form und eine Farbe? Wenn du magst, kannst du dich sanft berühren oder liebevoll streicheln z.B. am Oberarm, im Nacken oder deine Wangen. Damit verkörperst du diesen Gedanken oder dieses Bild. Dein Nervensystem bekommt beruhigende Impulse. Du beginnst einen freundlichen körperorientierten Dialog mit dir selbst.


3. Werde dir deiner Gefühle gewahr

Gibt es gerade eine Situation, in der du dich abgrenzen und „Nein“ sagen möchtest? Schreibe für dich alle Gedanken auf, was passiert, wenn du „Nein“ sagst. Wer meldet sich da in dir zu Wort? Welche Gefühle melden sich? Gibt es kraftvolle, unterstützende Impulse? Beobachte, was in dir passiert, wenn du dir dessen bewusst wirst.


4. Finde Halt in der Schwerkraft

Nutze die Schwerkraft, wenn du in einer Situation bist, in der du „Nein“ sagen möchtest. Du kannst bewusst deine Vorstellungskraft einsetzen, um dich der Schwerkraft anzuvertrauen. Die Schwerkraft hält dich und gibt dir bzw. deinem Nervensystem Sicherheit. Du kannst beispielsweise auch länger Ausatmen und dir dabei vorstellen, dass dein Körper in die Schwerkraft sinkt. Probier' aus, ob du die Schwerkraft am besten im Stehen, Liegen oder Sitzen spürst. Lass' in dir das Bild entstehen, du wirst von der Erde getragen und gehalten.


5. Spüre regelmäßig die Grenzen deines Körpers

Spürst du deine Grenzen? Wenn du magst, streiche regelmäßig bewusst deine Körpergrenzen ab. Beispielsweise morgens nach dem Aufstehen oder dem Duschen. Dadurch öffnest du dein Bewusstsein für deine Grenzen, die du von Natur aus hast. Dieses Ritual stärkt deine Wahrnehmung für dich. Auch wenn es fast schon zu einfach klingt, hat es bei regelmäßiger Anwendung eine spürbare Wirkung. Probier‘ es aus.


Ich freue mich, wenn du Inspirationen und Anregungen aus diesem Blogartikel mitnehmen kannst. Ich freue mich auch, wenn du deine Erfahrungen mit mir teilst oder bei Fragen Kontakt mit mir aufnimmst.

In Verbundenheit mit deiner inneren Kraft und deinem Wohlwollen können sich Gefühle von Ausgeliefertsein oder Hilflosigkeit langsam wandeln.

Möchtest du meine Unterstützung auf deinem Weg in ein authentisches Nein? Klicke hier, wenn du mein Angebot kennenlernen möchtest.





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